GiantDisc

GiantDisc

Nachdem ich im Jahre 2003 in der c't Heft 3 auf der Seite 88 einen Artikel über eine Jukebox gelesen hatte, beschloss ich, da ich schon einige Zeit mit MP3-Dateien gearbeitet hatte, eine solche Jukebox nachzubauen.

Flugs habe ich die Webseiten von Rolf Brugger unter http://www.giantdisc.org/ besucht und mir die damals aktuelle Version 1.40 heruntergeladen und mich daran gemacht, aus nicht mehr benötigten PC-Teilen, doch noch etwas Brauchbares zusammen zu bauen. Dies stellte sich als recht leichte Übung heraus. Viel schwieriger war es, einen gebrauchten PALM III für wenig Geld bei eBay zu ersteigern.

Heraus kam ein PC mit: Pentium 160MHz, 64MB RAM, 4GB Festplatte, Netzwerkkarte, Soundkarte und einem PALM III xe zur Steuerung.

Wie das Schema oben schon vermuten lässt, gibt es weder Tastatur noch Monitor, deshalb habe ich zur 0815-Grafikkarte keine Angaben gemacht.

Als Betriebssystem ist zu Anfang SuSE 7.3 zum Einsatz gekommen, da ich diese Version gerade verfügbar hatte und mich damit einigermaßen zurechtgefunden habe.

Um den Bedienkomfort etwas zu verbessern, habe ich mich daran gemacht, das WebInterface um den Menüpunkt "Record" zu erweitern. Als Ausgangsbasis habe ich die PHP-Scripte der Version 1.40 von Rolf Brugger verwendet.

Mit dieser Erweiterung konnten zu Anfang nur einzelne MP3-Dateien und komplette MP3-Alben per Inbox importieren. Später dann war es möglich MP3-Dateien per Datei-Upload zu importieren und seit einer ganzen Weile ist es auch möglich CD's einzulesen. Beim Einlesen der CDs verwende ich cdparanoia zum Einlesen. Dieses Programm kommt mit leicht beschädigten (kopiergeschützten) CDs ganz gut zurecht, so dass ich die meisten der mir vorliegenden CDs ohne Komplikatonen einlesen konnte. Im Laufe der Zeit habe ich dieses GiantDisc Web Interface so erweitert, dass man nicht nur MP3 codieren kann, sondern beim Kodieren zwischen MP3, OGG, FLAC und OPUS wählen kann. Auch die Kodierqualität/Bitrate/Compression ist einstellbar.

Eine weitere hübsche Ergänzung ist der Menüpunkt "Alle Alben". Hier werden alle Alben mit dem Cover aufgelistet, denn manch ein Benutzer orientiert sich lieber nach den Cover-Bildern. Damit dies auch noch etwas hübscher wird, habe ich Filter eingebaut. Es ist so möglich nach Datenquellen (CD, Radio, Vinyl, Band, TV und Video) zu selektieren und nach Sternchen, die man einem Album vergeben hat.

Wenn Songtexte hinterlegt sind, dann habe ich auch die Möglichkeit geschaffen, diese in einem Popup-Fenster anzuzeigen, indem einfach auf das Icon Lyric geklickt wird. Das mit den Songtexten ist aber eine Fleißaufgabe. Das wird nicht jedem liegen.

Auch das Erstellen von eigenen Playlisten ist inzwischen möglich. Innerhalb einer Playliste kann man auch die Reihenfolge der Musikstücke verändern. Das von mir verwendete Verfahren ist aber sicherlich verbesserungsfähig.

Wer auf das Einlesen von CDs und dem Hochladen von Musikdateien verzichten kann, der kann dieses GiantDisc Web Interface auch auf einer NAS betreiben. Bei mir laufen die Scripte auf einer Synology DS218J mit der PHP-Version 8.0. Die Funktion zum Einlesen von CDs lässt sich übrigens mit der Variablen $read_CD ausschalten. Dazu einfach das yes gegen ein no ersetzen. Da bei der Synology DS218J die PHP-Erweiterungen einzeln aktiviert werden müssen, ist darauf zu achten, dass mindestens die Erweiterungen gd und mysqli aktiviert werden.

Das Abspielen der Alben oder Spielelisten geschieht über generierte M3U- oder XSPF-Dateien. Als Abspielgeräte bieten sich alle netzwerkfähigen Geräte an: Notebook, Tablet, Smartphone. Das Audiosignal kann dann vielfältig weiter gegeben werden. Entweder anlog, da bietet sich dann ein Klinke-Cinch-Kabel an. Oder per Displayport/HDMI auf den AV-Receiver. Oder per Bluetooth auf das Ausgabegerät der Wahl (Bluetooth-Kopfhörer, Bluetooth-Box oder AV-Receiver).

Auch bei der Abspielsoftware gibt es vielfältige Möglichkeiten. Mein Favorit ist der VLC-Player da ich diesen auf den unterschiedlichen Betriebssystemen einsetzen kann. Speziell für diesen Player gibt es die Ausgabe der XSPF-Dateien. Unter Windows bietet sich weiterhin das allbekannte WinAMP an. Und wem WinAMP nicht gefällt, der kann einfach foobar2000 verwenden.

Wer sich für diese Weboberfläche interessiert, der sieht sich das Thema GiantDisc unter dem Menüpunkt Bastelkiste an: GiantDisc-Web-Interface .

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